Meine Reise durch die Geschmäcker der Basilicata: Orecchiette mit Cime di Rapa
Als Kind verbrachte ich unzählige Sommertage in Montescaglioso, einem malerischen Dorf in der Basilicata, nicht weit von Matera, wo meine Tante Lina mir die Geheimnisse der süditalienischen Küche enthüllte. Ihre Hände, von Jahren des Kochens gezeichnet, tanzten geschickt über den Nudelholz, während sie Orecchiette formte - kleine muschelförmige Pasta, die wie eine Liebeserklärung an die Region schmeckten.
In letzter Zeit sieht man diese Pasta auch schon mal in deutschen Supermärkten.
Die Orecchiette - "kleine Ohren" genannt - sind mehr als nur Nudeln. Sie sind eine Familiengeschichte, ein kulinarisches Erbe, das Generationen verbindet. Jede handgeformte Nudel erzählt eine Geschichte von Tradition, Geduld und Liebe. Mit den Cime di Rapa, den zarten Brokkoli-Sprossen, bilden sie ein perfektes Geschmacksduo - herb und süß, rustikal und verfeinert.
Tante Linas Rezept war simpel, aber magisch:
Zutaten:
- Frische Orecchiette
- Cime di Rapa
- Knoblauch
- Olivenöl aus lokalen Oliven
- Peperoncino
- Sardellen (optional)
- Geröstete Brotkrumen
Die Zubereitung war ein Ritual: Die Cime di Rapa wurden behutsam gereinigt und in siedendem Salzwasser kurz blanchiert. Knoblauch und Peperoncino brutzeln im Olivenöl, dann kommen die Brokkoli-Sprossen dazu. Die Orecchiette werden al dente gekocht und direkt in die Pfanne gegeben - ein Tanz der Aromen und Texturen.
Die Sardellen fügen eine subtile Salzigkeit hinzu, die Brotkrumen eine knusprige Textur. Ein Spritzer natives Olivenöl zum Schluss vollendet das Gericht.
Jedes Mal, wenn ich dieses Gericht heute koche, bin ich zurück in Tante Linas Küche - mit Blick auf die sanften Hügel der Basilicata, dem Duft von frisch gebratenen Kräutern und dem Klang ihrer warmherzigen Stimme.
Orecchiette mit Cime di Rapa sind ein super leckeres Gericht - sie sind Poesie auf dem Teller, eine Hommage an die Einfachheit und Schönheit der süditalienischen Küche.
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